In 80 Tagen um die Welt (Younn Locard/Jean-Michel Coblence, Knesebeck 2022, 64 S., HC, farbig)
Mit dieser Literatur-Adaption setzt der Verlag seine Reihe von Graphic Novels mit Inhalten von Klassikern fort, Bücher, die in unseren Breiten zu denen gehören, die man für gewöhnlich kennt, gelesen oder verfilmt gesehen hat. Was diesbezüglich Abenteuergeschichten angeht, findet nach "Moby Dick" von Herman Melville in dieser Reihe nun auch eine der bekanntesten Abenteuergeschichten von Jules Verne ihren Platz: In 80 Tagen will es Phileas Fogg zusammen mit seinem Diener Passepartout schaffen, die Erde zu umrunden. Die Reise findet 1872 statt, als den Abenteurern nur Schiff, Bahn, Schlitten und Elefant zum Weiterkommen zur Verfügung stehen. Zum Glück wählen sie den Weg über Suez, Bombay, Yokohama, San Francisco, also ostwärts. Heutzutage, mit einem Flugzeug, macht es da auch noch einen Zeitunterschied, ob man ost- oder westwärts um die Erde fliegt, fragt der Physiklehrer lauernd? Der Weg über Indien verschafft Philias Fogg jedenfalls zudem die Bekanntschaft mit der Witwe Aouda, ein wesentliches Detail der Geschichte, die dieser Comic natürlich nicht auslässt (siehe Titelbild), wie er auch überhaupt durch seine atmosphärisch anziehenden Bilder und die Dialog- und Erklärtexte die weite Reise auf den Punkt zu bringen weiß. (adi)
Glauben Sie an die Wahrheit? (Doan Bui/Leslie Plée, Carlsen 2022, 176 S., HC, zweifarbig)
Schon der Titel dieses wichtigen Buches ist eine Herausforderung: Muss man Wahrheiten glauben? Sind sie sonst keine? Wer kennt die Wahrheit und was ist das? An vielen Beispielen, die die Journalistin Doan Bui hier zusammengetragen hat, lässt sich ablesen, wie verdreht die Welt von Glaube und Wahrheit in unserer Zeit ist (oder war sie das auch schon früher?). Wie mühsam es ist, mit Leuten zu diskutieren, die man für völlig verpeilt hält, mag so mancher erfahren haben, der mit Impfgegnern oder Klimaleugnern zu tun hatte. Denn aus deren Sicht ist es umgekehrt, da sind die Impfbefürworter und Klimawandelgläubigen die fehldenkenden Schlafschafe, die nicht richtig informiert sind. Folglich geht Doan Bui ausführlich auf den Begriff "Fake News" ein, womit eine Falschnachricht gemeint ist, die in manipulativer Absicht zu eigenem Vorteil verbreitet wird. Bui erklärt deren Wirkung und listet am Ende des Buches neun Tipps auf, wie man Fake News erkennt. Das setzt natürlich voraus, dass man diese auch erkennen will. Es ist selbstredend weniger anstrengend, sie einfach zu glauben statt zu überprüfen. Buis Bericht von den Flache-Erde-Gläubigen ist wegen der Absurdität ihrer Erklärungen zugleich amüsant, erschreckend und lehrreich. Wissenschaftliche Erklärungsversuche scheinen bei ihnen aussichtslos, aber immerhin können sie uns selbst in Schwung bringen und zum Denken anregen: Wie lässt sich denn eigentlich beweisen, dass die Erde rund ist? Lichtblicke in der Auseinandersetzung mit "Fake News" sind, dass der kriminelle "Truther" Alex Jones, über den Bui berichtet, kürzlich für seine Leugnung des Sandy-Hook-Massakers von einem Gericht verurteilt und dass ein deutscher QAnon-Vertreter in diesen Tagen auf den Philippinen verhaftet wurde. (adi)
Das Humboldt-Tier (Flix, Carlsen 2022, 72 S., HC, farbig)
Alexander von Humboldt und seinen Gefährten Aimé Bonpland führten Begeisterung für naturwissenschaftliche Erkenntnisse und wohl auch Abenteuerlust um 1800 nach Südamerika. Von Flix erfahren wir nun, dass Humboldt auf seiner Entdeckungsreise auch in Palumbien vorbeikam und dabei wie immer seiner großen Sammelleidenschaft nachging. Diese wird von Flix mit kritischem Unterton wiedergegeben, wenn man an den Umgang mit einer Mumie und einem Leopardenbaby denkt, aber ihr ist offenbar auch zu verdanken, dass in der Humboldtschen Sammlung eines Berliner Museums ein Marsupilami bis 1931 reglos überdauerte. Marsupilamis sind zäh, wie man schon dem Band "Die Bestie" entnehmen konnte. Die kleine, aufgeweckte Mimmi Löwenstein darf den Kürschner Tristan Otto in dieses Museum begleiten. Beim Durchgang durch die Sammlung fällt ihr das Marsupilami, das von Humboldt achtlos als "langweiliger Affe" wegsortiert wurde, aus seiner Sammlungskiste. Aus langer Starre kehrt das Marsupilami zurück ins Leben ins Berlin der 30er-Jahre. Schon bald fragt es nach Hub, Hob und Hubi und drängt Mimmi zu einer aufregenden Suche quer durch die Stadt. – Flix verbindet eine frische, veritable Marsupilami-Geschichte gekonnt mit der piefigen Atmosphäre des damaligen Berlins. Dabei genießt man Anklänge an "Das Nest im Urwald" und gut gesetzte Seitenhiebe auf die Ewiggestrigen. (adi)
DC Pride (James Tynion IV/Amy Reeder/Rachael Stott/Nic Klein et al., Panini 2022, 148 S., SC, farbig)
Marvel Pride (Jan Bazaldua/Luciano Vecchio/Mariko Tamaki/Marjorie Liu et al., Panini 2022, 164 S., SC, farbig)
Mit zwei Kurzgeschichten-Sammelbänden macht Panini auf die zunehmende Zahl von LGBTQ+-Figuren in den Comics von DC und Marvel aufmerksam. Man liest zum Beispiel von der lesbischen Beziehung zwischen Harley Quinn und Poison Ivy. Catwoman, Catman und Jon Kent, der Sohn von Superman und Lois Lane, werden als bisexuell, Green Lantern Alan Scott als homosexuell dargestellt, die Liste "LGBT themes in comics" in der englischsprachigen Wikipedia gibt über die bisherige Entwicklung Auskunft. Sowohl in "DC Pride" als auch in "Marvel Pride" beschreibt Marco M. Lupoi, Paninis Publishing Director für Europa, in ganzseitigen Einleitungen einleuchtend die Bedeutung, die LGBTQ+-Figuren im Comic gewinnen können und sollten. Aus den in "DC Pride" abgedruckten Comics ragt der Poison-Ivy-Harley-Quinn-Beitrag von Amy Reeder und Mariko Tamaki auch zeichnerisch hervor, wobei es um eine Aussprache zwischen beiden und, wie nebenbei, um die Beherrschung eines bizarren Blümchens geht. Auch das rabiate Auftauchen der Lobo-Tochter "Crush" in der Story "Gecrushed" von Andrea Shea oder die Beziehung zwischen einem Gorilla und einem Gehirn (gezeichnet von Nic Klein) überrascht und erfreut. Demgegenüber geht man in "Marvel Pride" etwas anders an die Thematik heran: Es werden die beiden LGBT-Klassiker "Alpha Flight" #106 von 1983 (mit dem Coming-out von Northstar und dem Thema AIDS) und "Astonishing X-Men" #51 von 2004 (mit der Heirat von Northstar mit seinem Freund Kyle Jinadu) wiederveröffentlicht. Vor diese beiden Erzählungen stellt man in kürzeren, neuen Geschichten, die oft wie einfache, ins Sentimentale neigende Lehrstücke wirken, die bunte LGBTQ+-Marvel-Welt vor, deren Figuren uns noch eher unbekannt sein dürften. (adi)
Edgar P. Jacobs - Träume und Apokalypsen (François Rivière/Philippe Wurm, Carlsen 2022, 144 S., HC, farbig)
Die Lebensgeschichte von Edgar P. Jacobs, dem Schöpfer des famosen frankobelgischen Comic-Klassikers "Blake und Mortimer", ließe sich in der Sekundärliteratur bereits umfassend nachlesen, beispielsweise in "Der Fall E. P. Jacobs" (Carlsen 2014) oder in der Reddition Nr. 72 oder der Sprechblase Nr. 207, falls man an dieses Material überhaupt noch herankommt. Allemal einfacher ist es, die neu verfasste Comic-Biografie "Edgar P. Jacobs" zur Hand zu nehmen, welche Schlüsselszenen aus Jacobs Leben nacherzählt und dieses zugleich zeichnerisch ganz im Stil des Großmeisters macht! Edgar Pierre Jacobs (1904-1987) hatte zunächst eine Gesangskarriere im Sinn, bevor er bei Hergé Aufgaben für "Tim und Struppi" übernahm. 1946 begann er für die Zeitschrift Tintin eine eigene Geschichte zu zeichnen: "Der Kampf um die Welt". Die zeichnerische Qualität und die Detailfreude brachten den Erfolg. Danach ging es 1950 mit der vorbildlich recherchierten Erzählung "Das Geheimnis der großen Pyramide" weiter. Dem folgte 1953/54 "Das gelbe M", dessen Titelbild zu einem Markenzeichen für den frankobelgischen Comic der Ligne claire wurde. Dem Lesenden dieser Biografie helfen bei den örtlichen Angaben zu Brüssel die Vorsatzpapiere und zu den auftretenden Figuren die biografischen Notizen im Anhang sehr. (adi)
Batman und die Ritter aus Stahl 1 (Tom Taylor/Yasmine Putri, Panini 2022, 164 S., SC, farbig)
Kor-El und seine hochschwangere Frau Lara fliehen in einer Rettungskapsel gemeinsam vom explodierenden Planeten Krypton. Kurz nach der Landung wird Kal-El geboren. Die kleine Familie landet in einem mittelalterlichen Königreich, das von Thomas und Martha Wayne regiert wird, die als Eltern von Bruce Wayne gelten. Ob das stimmt? Alfred ist jedenfalls als Beschützer dabei, Diana, die Amazonenprinzessin, und Zala, Kal-Els Schwester, mischen kräftig mit und Lex Luthor wird zum grausam grünen Joker. – Dass man sich in alternativen Helden-Erzählungen um deren logischen Zusammenhang mit den vorangegangenen Geschichten nicht kümmert, das hat man als Comic-LeserIn mehr oder weniger erfreut schon oft erlebt, beispielsweise im Batman-Universum des Weißen Ritters, bei Zorro oder in parallelen Superhelden-Welten mit womöglich jeweils anderen Zeitläufen. Man denke an das DC-Multiversum von 2014 mit seinen 52 alternativen Erden. Oder an die Geschichte, in der es Superman in Rot und in Blau gibt, wobei der eine Lois Lane und der andere Lana Lang heiratet. So werden alle glücklich. Und die Comiclesenden reiben sich ob der irren Einfälle sowohl überrascht als auch vergnügt die Augen. (adi)
Spirou und Fantasio Spezial 37: Happy Family 2: Zantafios Plan (Charel Cambré/Marc Legendre, Carlsen 2022, 48 S., SC, farbig)
Die Stoffpuppe, die schon im ersten Album dieser dreibändigen Reihe Spirou und Fantasio zu einem rasanten Abenteuer verholfen hat (siehe Happy Family), taucht wieder auf. Verblüfft öffnet Spirou ein Geschenkpaket, in dem die Puppe liegt. Aber dieses Mal soll sie laut dem Grafen von Rummelsdorf nur zum Radiohören und Telefonieren taugen. Pips freut sich. Das eiförmige Meisterhirn, dieses Wunderwerk Rummelsdorfer KI, das damals die Puppe belebte, hat der Graf jetzt in einen Zählfisch eingebaut, also einem Robotfisch, der Fische zählen kann. Der Erfindergeist des Grafen macht keine Pause, selbst sein Renault 4 fährt jetzt vollautomatisch und sprachgesteuert, auch unter Wasser. Mit dem Zählfisch soll ein Plan von Zantafio in Erfüllung gehen, nachdem er im Zoo von einem Gorilla einen Koffer mit Diamanten im Tausch gegen ein Erotikmagazin an sich gebracht hat. – Man merkt, dass es den beiden Autoren der kleinen Serie offenbar nicht an Fantasie mangelt. An reichlich Slapstick-Einlagen fehlt es in diesem Funny auch nicht und man lernt: Nicht nur am Dreikönigskuchen, auch an Fischkroketten kann man sich die Zähne ausbeißen. (adi)
Hawkeye: Kate Bishop: Alles unter Kontrolle (Marieke Nijkamp/Enid Balám, Panini 2022, 116 S., SC, farbig)
Hawkeye Kate Bishop kann nicht nur ihre Umgebung genau in den Blick nehmen, sondern sie geht wohl deshalb auch höchst treffsicher mit Pfeil und Bogen um. Damit fixiert sie nicht nur Ganoven an ihren Tatort, sie tackert bei Bedarf auch ihre Schwester Susan an die Wand, von der sie nicht immer Katie genannt werden will. Ihr stehen neben dem Pizza-Hund Lucky mit America Chavez und Cassie Lang zwei hilfsbereite Freundinnen zur Seite. – Erstaunlich, dass in einer Welt voller Schusswaffen auch im neuen Comic noch eine Bogenschützin als Hauptfigur eingeführt wird, die wie Green Arrow mit ihren Trickpfeilen zusätzliche Hilfsmittel wie Fangnetze, Montagekleber o.ä. verschießen kann. Alle handelnden Figuren sind weiblich, auch die Schurkinnen, die sich mit Hilfe hypnotisch wirkender Armbänder ein wichtiges Fragment des kosmischen Würfels verschaffen wollen, um ihre Mitmenschen zu beherrschen. Da muss Hawkeye schon sehr genau treffen, um diese Fesseln rechtzeitig loszuwerden. Den Werdegang von Kate Bishop als Nachfolgerin von Clint Barton erklärt die sechsteilige Fernsehserie "Hawkeye", die Ende 2021 bei Disney+ erstmals zu sehen war. (adi)
Ich bin Batman 1: Das Erbe des Dunklen Ritters (John Ridley/Travel Foreman/Olivier Coipel/Laura Braga et al., Panini 2022, 160 S., SC, farbig)
Es ist ein Kampf von Anzugträgern. Zum einen diejenigen mit Schlips und Kragen, die im Verborgenen in Gotham herrschen wollen, zum anderen diejenigen mit Kampfanzügen, die auf der Straße ihre jeweiligen Interessen mit Gewalt durchzusetzen versuchen. Ein neuer Batman namens Jace taucht auf. Er schwärmt von seinem neuen Anzug: "Die Weste besteht aus einer Schicht non-newtonschem Fluid... weniger als ein Drittel so dick wie Kevlar, aber noch Schusshemmung-Level IIIA." Das hätte Stark Industries alle Ehre gemacht, hier bei DC werden die Anzüge aber durch die Firma Foxtech von Lucius Fox entwickelt, dem Vater von Jace, seinem zweiten Sohn. Dass Jace der neue Batman ist, das weiß Lucius (noch) nicht. – Nachdem sich Batman Bruce Wayne in diesem Universum lange nicht hat sehen lassen, nimmt es nicht wunder, dass ein anderer seine Stelle übernimmt und mit einem zunächst weniger perfekten Auftreten, ohne Batmobil, aber mit seinem Ratgeber Vol und einem schwarzen, an Spawn erinnernden Umhang und als Afroamerikaner frischen Wind in die Batman-Erzählwelt bringt. (adi)
Lugosi - Aufstieg und Fall von Hollywoods Dracula! (Koren Shadmi, Panini 2022, 160 S., HC, zweifarbig)
So wie uns das Konterfei von Boris Karloff an Frankensteins Monster erinnert, so verbindet man mit dem Gesicht von Béla Lugosi den blutsaugenden Graf Dracula. Der Film von 1931 bleibt unvergessen. Seinen Künstlernamen Lugosi leitete er von seinem Geburtsort Lugos ab, der damals zu Ungarn gehörte. Von dort floh er erst aus seiner Familie und dann vor den rumänischen Truppen 1919 nach Wien und dann nach Berlin, wo Lugosi auch in Karl-May- und Lederstrumpf-Filmen mitspielte. 1921 wanderte er in die USA aus, wo er als Dracula Karriere machte. – Durch geschickt eingesetzte Rückblenden erfährt man in dieser Comic-Biografie vieles aus dem Leben von Béla Lugosi vom Zeitpunkt seiner Selbsteinlieferung in eine Klinik aus, die er 1955 wegen seiner Drogensucht aufsucht. Seine Zeit in Berlin wird dabei ausgelassen, aber das Auf und Ab des Horrorfilms in den USA jener Jahre wird mit seinem persönlichen Lebens- und Leidensweg gut nachspürbar verknüpft und ausdrucksstark gezeichnet. Das letzte Bild dieser Biografie zeigt, dass Lugosi im Dracula-Kostüm 1956 zur letzten Ruhe gebettet wird. Das macht seine Verbundenheit mit dieser Figur deutlich, die er gelegentlich selbst zu sein glaubte. (adi)
Adler - Integral 1: 1987-1989 (René Sterne, Kult Comics 2022, 208 S., HC, farbig)
Der erfahrene Pilot Adler von Berg legt im Jahr 1948 mit seiner Propellermaschine im Hindukusch in 5.400 m Höhe eine Bruchlandung hin. Das Funkgerät ist hinüber. Also begibt er sich zu Fuß durch die verschneiten Berge auf die Suche nach einer Siedlung oder Karawane. Zu seiner großen Überraschung findet er auf einem zugefrorenen See eine dreimotorige Fiat, die viele Einschüsse aufweist, aber von der er zwei Motoren wieder zum Laufen bringt. Damit schafft er Start und Flug nach Delhi zu seinem Kompagnon Kurt. Nun kann es weitergehen nach Kalkutta, wo seine Freundin Helen auf ihn wartet. Sie gerät aber in dieser Zeit mit ihrem Schiff in eine gefährliche Lage, die mit dem zugefrorenen See und der Fiat zu tun hat. – Statt sich mit einigen kürzeren Arbeiten erst einmal auszuprobieren, kündigte René Sterne seine Lehrertätigkeit und legte 1985 dank Anleitung durch seine Frau Chantal de Spiegeleer gleich eine 46 Seiten lange, abenteuerliche und erfolgreiche Erzählung für die Zeitschrift Tintin vor. Dieses erste "Adler"-Album ist im vorliegenden Sammelband zusammen mit den zwei folgenden Alben, Kurzgeschichten und Hintergrundmaterial abgedruckt. Interessant ist die darin von ihm beschriebene Bedeutung, die er dem Bild im Comic beimisst. Das Bild soll die Erzählung tragen und voranbringen, der Text begleitet sparsam. (adi)
Robin & Batman: Der Weg zum Helden (Jeff Lemire/Dustin Nguyen, Panini 2022, 140 S., SC, farbig)
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Killer Croc nicht gefällt. Der fischige Krokodilmonsterschurke hat mit dem jungen Richard "Dick" Grayson, der sich nach Kräften bemüht, Batman ein nützlicher Helfer zu werden, offenbar noch eine Rechnung offen. Es kommt zum Kampf. Dick Grayson ist von Batman aufgenommen worden, da er, wie auch Batman selbst, durch ein Verbrechen seine Eltern verloren hat. Nun will Dick Grayson unter dem Heldennamen Robin und mit eigenem Kostüm wie sein Ziehvater Verbrecher jagen. Doch Batman und insbesondere auch Alfred Pennyworth erwarten von ihm, dass er als braver Schuljunge die Gotham Academy besucht. Das macht Ärger, aber zum Geburtstag gibt es zum Ausgleich und zur Freude für den 12jährigen Dick einen Ausflug zur JLA. – Dieser Sammelband enthält drei Hefte, deren jeweils erste Seite aus Gedankenbruchstücken besteht, die in die aktuelle Lage einführen. Jeff Lemire als Autor dieser dreiteiligen Serie wählt auch diese Details wie von ihm gewohnt mit Bedacht, wie man spätestens beim zweiten Lesen bemerkt. (adi)
Brian Bones 2: Eldorado (Rodolphe/Georges van Linthout, Kult Comics 2022, 56 S., HC, farbig)
Es gibt sie weiterhin, neue Detektivcomics, die mit Liebe zum Detail und gut gezeichnet sind. Man sehe sich in "Brian Bones" dazu nur einmal die größeren Panels mit den Straßenszenen an, die die Zeit der 50er/60er Jahre wieder aufleben lassen. Im letzten Band wurde ein stattlicher Buick Roadmaster in einem seltsamen Unfall zerstört (siehe Brian Bones 1), dieses Mal landet ein prachtvoller Cadillac Eldorado Biarritz mit seinen 345 PS vor einer steinernen Mauer. Die Beifahrerin stirbt, der Fahrer kommt mit einigen Schrammen davon. Die Lebensversicherung der Beifahrerin und die Autoversicherung sollen kräftig zahlen. Für die Lebensversicherung soll der nervige Joe Norton prüfen, ob der Todesfall nicht ein Mord sein könnte. Brian Bones recherchiert hingegen für die Autoversicherung, ob es wirklich ein Unfall ohne Vorsatz war. Bones begleitet den Automechaniker und Schamanen Flint und seine Tochter Lisa zu einer "War Ride"-Show. Beim Beobachten der Stunts bekommt Bones einen Verdacht. – Im Anhang des Albums liefert ein Interview mit den Autoren interessante Hintergrundinformationen zur Serie. Begleitende Skizzen geben zudem Einblick in die Arbeitsweise des Zeichners. (adi)
Der Joker 2: Vergeltung (James Tynion IV/Matthew Rosenberg/Guillem March/Stefano Raffaele et al., Panini 2022, 156 S., SC, farbig)
Barbara Gordon unterstützt als Oracle ihren Vater James W. "Jim" Gordon bei der Suche nach den eigentlichen Auftraggebern der Morde im Arkham Asylum, deren der Joker wohl zu Unrecht beschuldigt wird (siehe Der Joker 1). Jim befindet sich jetzt in Paris und fühlt sich wie in ein von gegnerischen Kräften gesponnenes Netz geraten. "Aber ich seh' noch keine Spinne", gibt er Oracle gegenüber zu. Dann tauchen zwei Frauen auf, eine von Interpol, die Jim festnimmt, und eine, deren Name den Titel 'Vergeltung' des Buches begründet: Die Bane-Nachfolgerin Vengeance reißt das Heft des Handels an sich. Die ihr eingepflanzten Rache-Phantasien lassen für den Joker das Schlimmste befürchten. Doch da ist auch noch die Killer-Familie Sampson, die den Joker ebenfalls rupfen will. Und Jim will ihm ebenfalls ans Leder. – Der Zeichner Guillem March machte nicht nur durch seine sehenswerte Arbeit für "Karmen" von sich reden, er zeichnete und tuschte auch die Hefte 6 bis 8 dieses zweiten "Joker"-Bands. Es ist interessant zu beobachten, wie Marchs Arbeit für "Karmen" sich von der für "Der Joker" im zeichnerischen Ausdruck unterscheidet und jeweils in ihrer Stimmung zu den ganz verschiedenartigen Erzählungen passt. (adi)
Micky und die tausend Karlos (Jean-Luc Cornette/Thierry Martin, Egmont 2022, 80 S., HC, farbig)
In einem fernen Land mit Rittern, einer Burg, einem König, einem Drachen samt Höhle und Schatz und dem Zauberer Klodomir hat sich Goofy etwas Schwieriges vorgenommen. Er möchte ein Turnier hoch zu Ross im Lanzenstechen gewinnen. Als Preis winken unter anderem eine Torte, die Minnie gebacken hat, und ein Zauberpulver von Klodomir, das einen zwei Jahre jünger macht. Die Rüstung stellt der Gemüsehändler dem Ritter Goofy zur Verfügung, das Pferd ist vom Milchmann geliehen. Hilfsbereit wie immer steht Micky seinem Freund zur Seite. Unglücklicherweise geht im weiteren Verlauf mit dem Zauberpulver etwas schief. Statt verjüngt wird man durch das Pulver verdoppelt, und das passiert ausgerechnet Kater Karlo, der sich daraufhin so oft verdoppelt, bis tausend Karlos dem Drachen problemlos seinen Schatz rauben können. Was kann Micky allein denn nun gegen tausend Karlos ausrichten? – Die amüsante und kurzweilige Fantasy-Geschichte gerät auch dadurch erfrischend anders, dass die Figuren gekonnt, aber nicht so aalglatt nach den üblichen Stylesheets gezeichnet sind, wie das sonst von Disney-Zeichnungen erwartet wird. Ganzseitige und sogar doppelseitige Panels heben zudem die mittelalterliche und abenteuerliche Atmosphäre in reizvoller Weise hervor. (adi)
Spirou oder: die Hoffnung, Teil 4: Ein Ende und ein Neuanfang (Émile Bravo, Carlsen 2022, 48 S., SC, farbig)
Émile Bravo kam erfreulicherweise auch zum Comic-Salon nach Erlangen, um das vierte und abschließende Album zu seiner Erzählung über die Erlebnisse von Spirou und Fantasio im Belgien des Spätsommers 1944 vorzustellen. Man darf annehmen, dass es nicht einfach ist, möglichst viele Aspekte jener Besatzungszeit im Erzähltext und im Bild so darzustellen, dass die Handlung zum gewohnten Charakter einer Spirou-und-Fantasio-Geschichte passt, in der es für gewöhnlich unbekümmert und erheiternd zugeht. Doch diese Comic-Reihe erzählt von grausamen historischen Vorgängen, nicht aufdringlich moralisierend, aber dem Lesenden dennoch die Tatsachen aus mehrerlei Sicht so hinhaltend, dass er hineinschlüpfen kann, um eine eigene Haltung zu Krieg und Antisemitismus zu gewinnen. Das gelingt Émile Bravo. Das Titelbild, auf dem Spirou seine Freundin Mieke entsetzt davon abhalten will, einen deutschen Soldaten zu erschießen ("Der Junge bin ich auf Deutsch!"), ist Beleg für Bravos Absicht. Das Schicksal von Felix Nussbaum und seiner Frau Felka ist ein weiterer Authentizität schaffender Teil der Geschichte. – Das dritte Album der Erzählung endete damit, dass Spirou den im Widerstand engagierten Fantasio davon abbringen will, eine Eisenbahnbrücke zu sprengen. Zu Beginn dieses vierten Albums streiten die beiden über die Sprengung und damit den Tod bringenden Absturz des Zuges, aber letztlich nimmt ihnen Pips die Entscheidung ab. (adi)
Ein seltsamer Tag (Olaf Brill/Michael Vogt, Panini 2022, 104 S., HC, farbig)
Wie der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry steht der Roboter Elf-Zehn in den Weiten des Weltalls auf einem kleinen Himmelskörper. So zeigt das Titelbild einen seiner vielen Tätigkeitsorte, von denen er nach einem ereignisreichen "seltsamen Tag" abends zu seinem "Maschinchen" nach Hause zurückkehrt. In seinem Multiversum vergeht Zeit oben schneller als unten, findet man eine elektrische Göttin, surft auf einer Gravitationswelle, wird eine verlorene Schraube in einer Akkretionsscheibe zu einem Planeten. Elf-Zehn trifft auf die Gnump, ein kluges Volk, das ein mathematisches Problem von Stephen Hawking dank mehrerer Lebenszeiten für ihn lösen lässt. Elf-Zehn durchsteht alle Seltsamkeiten und wird dann doch von Maschinchen gegen ein neueres Modell ausgetauscht. – Dieser Sammelband enthält alle 57 Episoden von "Ein seltsamer Tag", die seit 2011 in der Zeitschrift phantastisch! und anderswo abgedruckt wurden. Hinzu kommt die Geschichte von der "Transuniversalen Eisenbahn", die überall zugleich ist und jeden Punkt der Raumzeit durchkreuzt. Dieses phantasievolle Spiel der Autoren mit astronomischen Begriffen und physikalischen Einsichten liefert SciFi-Fans und Steampunkern sehr anregenden Gesprächsstoff. (adi)
Extraordinär 1 (Victoria V. E. Schwab/Enid Balám, Panini 2022, 112 S., SC, farbig)
Der unverwüstliche Mutant Eli Ever half bei der Hinrichtung von bisher 96 Extraordinären. Die Schülerin Charlotte Tills soll eines seiner nächsten Opfer sein, denn diese junge Frau ist ebenfalls extraordinär. (Man denke dabei an nichts derb Vulgäres, gemeint ist viel mehr, Charlotte sei 'außergewöhnlich'; da hat es die Übersetzung etwas aus der Kurve getragen.) Charlotte wurde nach einem Schulbus-Unfall erfolgreich wiederbelebt. Durch diese "Wiedergeburt" erwirbt sie eine außergewöhnliche Fähigkeit: Sie sieht den Tod anderer Menschen voraus. Der Blick in einen Spiegel verrät ihr auch etwas von ihrem eigenen drohenden Tod, den Eli Ever im Sinn hat. Sie will ihm zuvorkommen, schnappt sich eine Waffe, wie sie in einem US-amerikanischen Haus so herumliegt, und macht sich auf den Weg zu ihm. Wird sie das ihr angekündigte Schicksal abwenden können? Lässt sich Eli Ever von ihr so ganz einfach erschießen? – Die LeserInnen dieses genretypischen, spannenden Mutanten-Comics erwartet eine Gemeinschaft von Menschen mit besonderen Begabungen, die sich wie in einer Schule von Professor Charles Xavier zusammenschließen müssen, um gegen die Fieslinge zu bestehen. (adi)
Fox (Jean Dufaux/Jean-François Charles, comicplus+ 2022, 224 S., HC, farbig)
Als Comicroman mit ausführlicher Dokumentation am Ende des seitenstarken Bandes werden hier die ersten vier Alben der französischen Serie "Fox" veröffentlicht. Die ins alte Ägypten führende Erzählung ist in sich abgeschlossen. Die Dokumentation ergänzt den Comic um Beiträge zu phantastischer Literatur, zum verfluchten Buch des Toth und zu den Schauplätzen und Autoren des Comics. – Der Amerikaner Allan Rupert Fox wird unter Tage in einem Bergwerk aufgegriffen und von einem belgischen Kommissar verhört. Fox erzählt ihm seine Erlebnisse, nachdem er von Edith, der attraktiven Nichte seiner Hotelwirtin, ein altes Buch erhalten hat. Dieses magische Buch, dessen Inhalt mit Hieroglyphen niedergeschrieben scheint und zu dem ein mystischer Spruch gehört, wird zusammen mit Edith entführt. Die Spur führt Fox nach Kairo. Er findet überraschend Edith wieder. Eine vermummte Gestalt scheint den beiden helfen zu wollen. Auf der Suche nach dem Buch greifen wiederholt Paviane in das Geschehen ein, die im alten Ägypten der Darstellung des Gottes Toth dienten. – Auch mit seinen Bezügen zur Götterwelt der alten Ägypter reiht sich dieses Buch in die lange Liste der Filme und Comics ein, die sich von den Bauten, Funden und Vorstellungen der verblüffenden Kultur inspirieren ließen. (adi)
Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug (Ryan North/Albert Monteys, Cross Cult 2022, 196 S., HC, farbig)
"Als ich in all diese frisch rasierten Gesichter blickte, war das ein Schock. 'Mein Gott, mein Gott', sagte ich nur zu mir... – ...das ist der reinste Kinderkreuzzug." Das stellt ein 43-jähriger Offizier fest, der die neu im Lager eintreffenden amerikanischen Kriegsgefangenen beobachtet: "Wir hatten vergessen, dass Kriege von kleinen Kindern geführt werden." Unter den jungen Menschen ist auch Billy Pilgrim, Hauptfigur in dem Antikriegs-Roman von Kurt Vonnegut, den Ryan North und Albert Monteys in vorbildlicher Weise in die Form einer Grafiknovelle überführten. Wie Falschgeld läuft der jugendliche Billy Pilgrim ohne Jacke und Mütze im Dezember 1944 während der Ardennenoffensive hinter einigen Kameraden her durch den Schnee, wird gefangen genommen und in ein Lager gebracht. Von dort geht es später nach Dresden weiter, wo er im Keller des Schlachthofs 5 die entsetzlichen Luftangriffe vom Februar 1945 überlebt. Kurt Vonnegut macht eigene Erlebnisse zum wesentlichen Gegenstand des Romans. Er ordnet diese durch Vor- und Rückblenden beeindruckend an und ergänzt sie durch Erzählungen von seiner Anwesenheit bei den Tralfamadorianern, einer Lebensform, die vierdimensional wahrnimmt: Alle Augenblicke existieren für sie gleichzeitig. Das erklärt womöglich Vonneguts springende Erzählweise und es macht zusammen mit seinem schwarzen Humor das Lesen leicht, trotz der vielen Toten. So ist das. (adi)
Lisa und Lio - Das Mädchen und der Alien-Fuchs 1 (Daniela Schreiter, Panini 2022, 64 S., HC, farbig)
Ihre vielen Leser brachten Daniela Schreiter den Erfolg: "Lisa und Lio" gewann den Publikumspreis des Max-und-Moritz-Preises 2022. Der Publikumspreis wird durch eine Online-Abstimmung ermittelt. Nachdem sich die Autorin bereits durch die drei "Schattenspringer"-Bände einen Namen gemacht hat, wendet sie sich mit der neuen Buchreihe an eine jüngere Leserschaft. In einem handlichen Format erfährt diese dank gut lesbarer Zeichnungen und Texte, also gut gemachtem Comic für junges Publikum, von den Schwierigkeiten, die autistischen SchülerInnen beim Schulbesuch begegnen. Ganz vertrackt fängt es für Lisa an einem Tag an, an dem sie zum ersten Mal und allein in eine neue Klasse gehen soll. Auf dem Weg dorthin findet sie Lio, eine extraterrestrische Lebensform in Grün, der Farbe der Hoffnung, ein Gestaltwandler, der als Killerkaninchen in gefährlichen Situationen zwar wenig nützlich sein wird, als kleines Vögelchen in der Schultasche jedoch ein hilfreicher Schulbegleiter ist. Man ahnt, wie wichtig ein solcher Begleiter werden wird, wenn man als Lisa in höheren Klassenstufen mit dem häufigen Wechsel von Klassen-, Kurs- und Sporträumen fertig werden soll. (adi)
Karmen (Guillem March, Cross Cult 2022, 176 S., HC, farbig)
Eine Bedienstete des Jenseits, Karmen, die ihren Beruf nicht als Job versteht, sondern den Todgeweihten einfühlsam begegnet und dabei den Rahmen ihrer Möglichkeiten ausschöpft, hat sich der verzweifelten Catalina angenommen, die mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Badewanne liegt. Karmen und ihre Kolleginnen sind offenbar Frauen. In unseren Märchenbüchern oder gerne auch in Karikaturen treten am Lebensende Gevatter Tod, der Schnitter oder der Sensenmann auf, also männliche Wesen. In anderen Ländern ist diese Figur weiblich, wie zum Beispiel in "Pierre Tombal" von Raoul Cauvin oder in Gestalt der famosen Ewigen Death in "The Sandman" von Neil Gaiman. Karmen erscheint, so unpassend das auch wirken mag, wie eine lebenslustige, junge Frau mit eigenwilliger Frisur, Sommersprossen um Nase und wachen Augen, zum Scherzen aufgelegt. Aber in ihrem schwarz dargestellten Körper sieht man, wie auf dem Titelbild, ein Skelett. Dem steht der bleiche, fleischliche Körper von Catalina in deutlichem Kontrast gegenüber, Catalina, die so nackt und bloß wie Karmen sie in der Badewanne vorfand, einen Überblick über ihre Situation und Gelegenheit zum Nachdenken erhält. – Der mallorquinische Comicautor Guillem March schuf mit "Karmen" eine blendend gezeichnete Erzählung, in der sich das vermeintlich Unausweichliche einer stupiden Liebestragödie durch eine gut begründete Neubeurteilung in Wohlgefallen auflöst. (adi)
Die Kong Crew 2: Ein Megalodon im Hudson River (Eric Herenguel, Panini 2022, 72 S., HC, farbig)
Seitdem King Kong 1933 in seinem legendären Kampf in Manhattan gesiegt (!) hat, geschehen in diesem Gebiet in Flora und Fauna höchst beunruhigende Dinge. Eigentlich längst ausgestorbene Pflanzen und Tiere, darunter gefährliche, gefrässige Saurier, breiten sich aus. Das Gebiet wird abgeriegelt. 1947 ist die Kong Crew, eine Einheit der US-Luftwaffe, mit der Bewachung des Sperrgebiets beauftragt. Gegen den reaktionsschnellen Kong selbst können sie mit ihren Propellermaschinen jedoch nichts ausrichten. Auf einem Erkundungsflug stürzt der Pilot Virgil Price mitten in Manhattan ab. Sein Dackel Spit macht sich auf die Suche nach ihm. Betty, die Tochter von Colonel Pearl, unter dessen Befehl die Kong Crew steht, hat Virgil aber versprochen, auf den Dackel aufzupassen. Wird sie nun ihm hinterher ebenfalls in Kongs Revier gehen? Kommt es etwa zu einer Neuauflage von "King Kong und die weiße Frau"? – "Die Kong Crew" ist eine verrückte Geschichte, die Eric Herenguel angeblich im Traum eingefallen ist. In ihr vermischt sich abenteuerlicher Fliegercomic mit etwas Jurassic Park, Amazonenkampf und eine Portion Lassie zu einem abgedrehten Plot, wie ihn neugierige Comicnerds mögen. (adi)
Batman: Das Reptil 2 (Garth Ennis/Liam Sharp, Panini 2022, 80 S., HC, farbig)
Schon der erste Band von "Das Reptil" brachte Batman auf die Spur von Killer Croc, also Waylon Jones, einem zum Reptil gewordenen Menschen oder umgekehrt. Christian Endres, der auch in diesen Comic vorbildlich einführt, erinnert an die Meinung von Alfred Pennyworth, dass es sich bei Killer Croc um "eine Spezies für sich" handeln könnte. Was denn nun? Warum zeigt das erste Blatt dieses von Liam Sharp exzellent gemalten Comic ein neugeborenes, menschliches Baby? Schneidet Batman da etwa wem die Nabelschnur durch? Warum verschwindet seine Hand auf dem Titelbild in einem riesigen Krokodilsrachen? – Die Antworten auf diese Fragen sind sowohl überraschend als auch sehr amüsant, ein richtiger Batman-Comic voller Humor, mit Anklängen an Pinocchios Aufenthalt in einem Wal und mit einem "Velociraptor [, der] mit einem Dutzend Kettensägen gekreuzt" wurde, wie Garth Ennis dieses gefährliche Vieh nennt. Wir lernen, dass über Pheromone nicht nur Insekten oder Fische wichtige Informationen austauschen, sondern auch mütterliche Reptilwesen. Zum Glück bleibt Batman von dem Zeug verschont, weil er zu den Guten gehört und also als Reptilmama nicht in Frage kommt. (adi)
Die Unheimlichen 10: Pickmans Modell (Ulf K., Carlsen 2022, 64 S., HC, zweifarbig)
Das Titelbild zeigt den unheimlichen Pickman, eine Figur des Gruselautors H. P. Lovecraft, dessen Erzählungen nicht wenige Comicmacher zu schaurigen Comics anregten, von Bernie Wrightson, Alberto Breccia, Alan Moore bis zu Reinhard Kleist, Geier oder Miguel Riveros. Es nimmt nicht wunder, dass sich Klaus Humann angesichts der Arbeiten dieser Leute im Nachwort zu diesem zehnten Band der Reihe "Die Unheimlichen" fragt, wie Ulf K., der "Poet der Comicszene", ein ausgemacht feinsinniger Künstler, einen solchen Stoff umsetzen wird. Immerhin ist Pickman ein rabiater Kerl, der von verkopfter Kunst nichts hält und abstoßende Wesen sucht und darstellt, "die in der Hölle waren". Ulf K. findet einen Weg, das Grauen nur im Gesicht des Erzählers sichtbar werden zu lassen, ohne die entsetzlichen Bilder selbst zeigen zu müssen. Er vermeidet das plumpe Horrorbild, das man eigentlich auch gar nicht so genau sehen muss, weil einem die Phantasie dafür ausreicht. Ulf K.s perfekte klare Linien führen die Erzählung durch den Horror von Pickmans Taten und lösen sich in einem Ende auf, das den Leser verunsichern könnte. Dieser Band setzt eine von Isabel Kreitz betreute Reihe fort, in der zuletzt "Der Schatten" von Aike Arndt erschien. (adi)
Schöne neue Welt (Fred Fordham, Knesebeck 2022, 240 S., HC, farbig)
"Aber warum sind [die Werke von Shakespeare] verboten" - "Weil sie alt sind. Für Altes haben wir hier keine Verwendung." - "Nicht mal, wenn es schön ist?" - "Erst recht nicht, wenn es schön ist. Schönheit ist anziehend. Die Leute sollen nicht von Altem angezogen werden. Wir wollen, dass sie Neues mögen." Dieses Gespräch zwischen dem Controller für Westeuropa, seine Fordschaft Mustapha Mond, und dem "Wilden" John Savage gehört zum 16. Kapitel des dystopischen und berühmten Romans von Aldous Huxley aus dem Jahr 1932, der nun erstmals als Grafiknovelle vorliegt. Fred Fordham ist bei der Übertragung recht werkgetreu vorgegangen, so dass einem die Erinnerung an die zugehörigen Passagen des originalen Textes nicht schwerfällt. Trotz des Alters der Vorlage wirken weder Text noch Grafik der Adaption angestaubt, sondern sie passen gut in unsere heutige Sprach- und Bilderwelt. Ein unter 60.000 V Spannung gesetzter Elektrozaun, der die "schöne neue Welt" vom Reservat der "Wilden" trennt, lässt auch in unserer Zeit an Trennversuche zwischen gesellschaftlichen Systemen denken. Mit einer zunehmend hedonistischen Grundhaltung erscheint eine "schöne neue Welt" immer weniger schlimm, alle leben sorglos und zugedröhnt, also was hat John Savage daran auszusetzen? Der Dialog, aus dem eingangs zitiert wurde, ist folglich wichtig und anregend und nimmt im Buch den ihm gebührenden Raum ein. (adi)
Volle Leichenhalle (Max Cabanes/Doug Headline, Schreiber & Leser 2022, 104 S., HC, farbig)
Was für ein Titel! Man könnte auf die Idee kommen, dass es in diesem Comic um eine Auseinandersetzung im Mafia-Milieu oder um den Ausbruch einer Seuche geht oder dass Professor Boerne zu lange Urlaub gemacht hat, aber nein, in der Leichenhalle liegt Griselda Zapata (d.i. Louise Sergent), eine ermordete Porno-Darstellerin, mit deren Tod es der heruntergekommene Privatdetektiv Eugène Tarpon umfangreich und schmerzhaft zu tun bekommt. Das Titelbild zeigt aber nicht Griselda, sondern das weinende Gesicht von Memphis Charles (d.i. Charlotte Schultz), die Grund für die Befürchtung hat, als Griseldas Mörderin verfolgt zu werden. Sie wendet sich daher nicht an die Polizei, sondern an Tarpon, der die Übernahme ihres Falls erst einmal ablehnt. Zunächst versucht er, nüchtern zu werden und etwas Vernünftiges zu essen zu finden. Als dann ein dicker, weinender Mann in das Geschehen eingreift, wird es spannend. – Diese Adation eines Kriminalromans von Jean-Patrick Manchette schrieb Doug Headline, sein Sohn, der mit dem Zeichner Max Cabanes bereits die Romane "Nada", "Die Blutprinzessin" und "Fatale" seines Vaters im Comics umsetzte. Die Romanvorlage von "Volle Leichenhalle" stammt aus dem Jahr 1973. Dieser Comicadaption merkt man erfreulicherweise das Ambiente jener Jahre insbesondere in den Straßenszenen an, was den Reiz noch erhöht, sich in diesen fesselnden Krimi zu vertiefen. (adi)
Die Spinne aus Kobra (Ted Cowan/Reg Bunn/Jerry Siegel, Panini 2022, 148 S., HC, schwarzweiß)
Zunächst ist zu verklaren, dass diese Spinne nicht mit Spider-Man zu verwechseln ist und schon gar nicht mit dem Psychopathen aus "Die Spinne", obwohl sie in der deutschen Erstveröffentlichung im "Kobra"-Magazin Spiderman hieß, aber eben nicht Spider-Man, der in der deutschen Erstveröffentlichung wiederum Die Spinne genannt wurde, womit sich der Namensverwirrkreis schließt. Diese Spinne gehört also nicht zu den Superhelden, sondern zu den Schurken, die mit ihrem technischen Knowhow die Herrschaft in der Unterwelt anstreben. Dazu gehören stahlharte Spinnenfäden und -netze, die die Spinne mit ihrer Pistole versprühen kann, verschiedene Gase, um die Gegner lahmzulegen, Raketenanzüge und sogar eine Art Drohne, ein pilotenloser Hubschrauber, und später eine Helikopter-Kabine. Die Spinne spinnt ihre Pläne für Raubzüge in New York und bewohnt in der Gegend eine Burg, die sie aus Schottland Stein für Stein hat heranschaffen lassen! Die Polizisten Bob Gilmore und Pete Trask, ein Illusionist und andere Ganoven kommen der Spinne in die Quere. Doch die Spinne ist selbstbewusst: "Niemand ist klüger als ich!" – Den Charme und das Aussehen des Abenteuercomics aus den 1960er Jahren bewahrt dieses Buch durch Beibehaltung der originalen Aufteilung in Doppel- und Tripelseiten mit den ein- und ausleitenden Texten wie man es zum Beispiel von Wäscher-Fortsetzungsserien wie "Sigurd" kennt. In dieser comichistorisch interessanten Reihe von Kobra-Klassikern ist bereits Die Eiserne Hand herausgekommen. (adi)
Bobby Fischer (Julian Voloj/Wagner Willian, Knesebeck 2022, 192 S., HC, schwarzweiß)
Die ihm nachgesagte Haltung, er liebe es, das Ego seines Gegners zerbrechen zu sehen, wird nach der Lektüre dieser Biographie glaubhaft. Bobby Fischer setzte sich auch mit unsportlichen Mitteln und mit einer unangenehmen Bereitschaft zum Streit mit den Organisatoren in seinen Schachwettkämpfen durch. Seine unhöflich-fordernde Art muss Boris Spasski gehörig auf den Keks gegangen sein, als es 1972 in Reykjavik um die Weltmeisterschaft ging. Fischer gewann gegen Spasski mit 12,5:8,5 und hatte damit seinen größten Erfolg erreicht. Bescheidener machte ihn das jedoch nicht. Das Duell gegen seinen Herausforderer Anatoli Karpow kam 1975 wegen seiner maßlosen Ansprüche nicht zustande. Er verlor seinen Titel kampflos an Karpow, beharrte aber trotzdem weiterhin darauf, Schachweltmeister zu sein, verbohrt wie Donald Trump in seinem Glauben, nicht verloren zu haben. Ohnehin neigte Bobby Fischer dazu, Verschwörungsphantasien Glauben zu schenken. Seine antisemitische Geisteshaltung deuten die Autoren der Grafiknovelle auch dadurch an, dass sie in einem Panel "The International Jew – The World's Foremost Problem" von Henry Ford als seinen Lesestoff zeigen. Er fühlte sich verfolgt und das wurde er auch, aber nicht vom Mossad, sondern von der US-amerikanischen Justiz. Das Buch schildert gut und nachvollziehbar, wie und warum er nach vielen Wirrungen letztlich nach Island kam und dort bis zu seinem Lebensende blieb. (adi)
Metamorphosen (François Schuiten/Claude Renard, Schreiber & Leser 2022, 176 S., HC, farbig und schwarzweiß)
Diesen soliden Sammelband mit frühen Arbeiten "Metamorphosen" zu nennen, wird von den Autoren mit der Absicht begründet, auf den zu beobachtenden Wandel in ihrem als experimentell bezeichneten Frühwerk hinzuweisen. Diesen Wandel mag mancher in den Erzählräumen entdecken, in denen es nach den rätselhaften "Medianen von Zymbiola" in einer Phantasiewelt mit der Suche nach einer Pyramide im Dschungel, dann einer erotischen "Express"-Zugfahrt und zuletzt mit einer hinterhältigen Panne auf einem "Gleis" in einem Science-Fiction-Ambiente weitergeht. Aber es springt vornehmlich der Wandel im Grafischen ins Auge. Dass ein Comic mit Bleistift gezeichnet und auf elfenbeinfarbiges Papier gedruckt wird, begeisterte schon Edgar P. Jacobs als man ihm den Zymbiola-Comic überreichte, wie der Kommentar im Anhang des Buches verrät. Ein Vergleich des vorliegenden Buches mit der Ausgabe von Arboris von 1990 lässt erkennen, dass die Bleistiftzeichnungen dank der Neuausgabe mit glatterem Papier nun besser, klarer, weniger schmutzig erscheinen. Das gilt auch für die Seiten von "Das Gleis", deren farblicher Ausdruck sich streckenweise deutlich verbessert zeigt. Der Text wurde neu übersetzt und klingt nun flüssiger. "Die Mediane von Zymbiola" (1979) und "Das Gleis" (1981) entstanden in Zusammenarbeit mit Claude Renard, der 2019 verstarb. In jenem Jahr gab Schuiten bekannt, dass er keine Comics mehr zeichnen wolle. Zum Glück gibt es von dem 2002 von Albert II. geadelten François Schuiten aber auch weiterhin genug erhältliche Comic-Bücher, wenn man nur an die vielen Alben der Reihe "Die geheimnisvollen Städte" denkt. (adi)
Impfland (Federico Cacciapaglia, Jaja 2022, 176 S., SC, schwarzweiß)
Nachdem sie von einem Untertanen angeniest wurde, ist Tamara, die Tochter des Königs Bork von Vaccinalia, schwer erkrankt. Sie schwebt in Lebensgefahr, da in Vaccinalia wissenschaftliches Vorgehen verboten ist. Auch in der Bevölkerung erkranken immer mehr. Der König erwartet von seinem Professor Wizard "einen Trank" und "etwas Magie", um seine Tochter zu heilen. Die Prinzessin wird von ihrer engen Vertrauten Quincy betreut, der Mikrobiologie-Doktorand Quentin durfte sich bisher nur um Tamaras Hunde kümmern. Nun aber möchte er deutlich mehr tun und die Prinzessin retten, in die er unsterblich verliebt ist. Dazu macht er sich zu den Hexen auf, auf deren medizinische Kenntnisse er setzt, reist dann ins Land der Pharmariesen und kehrt mit Frank, dem Lkw-Fahrer, und vielen Kisten Impfstoff voller Hoffnung nach Vaccinalia zurück. Nun heißt es Schwein haben, um allen helfen zu können. Und in der Sache mit Quentin und der Prinzessin wird das Q bedeutsam. – Federico Cacciapaglia schafft es, in der humorvoll ausgestalteten und gekonnt gezeichneten Handlung mit vielen bissigen Anspielungen unsere Corona-Erlebnisse aufs Korn zu nehmen und gleichzeitig Informationen über die monoklonale Antikörper-Therapie und über mRNA-Impfstoffe zu geben, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren. Hilfreich stand ihm dafür seine Mutter Prof. Silvia Biocca zur Seite, die sich mit der Thematik von Berufs wegen auskennt. Im Anhang des Buches sind aufschlussreiche Skizzen abgedruckt, die sich der Autor bei den Gesprächen mit Silvia Biocca machte. (adi)
Das Komplott (Will Eisner/Umberto Eco, Carlsen 2022, 152 S., SC, schwarzweiß)
In seinem Vorwort zu diesem wichtigen Buch von Will Eisner betont Umberto Eco, dass das Außergewöhnliche der Protokolle der Weisen von Zion "nicht etwa die Geschichte ihrer Entstehung, sondern diejenige ihrer Rezeption" sei. Dass diese "Protokolle" eine Fälschung sind, ist mehrfach nachgewiesen, aber dass sie dennoch immer wieder in Umlauf gebracht werden, ist zum Verzweifeln. Will Eisner zeichnete die Entstehungsgeschichte der "Protokolle" nach dem neuesten Stand der Erkenntnisse auf, Umberto Eco verweist auf weitere Quellen, die den Weg der Entstehung klären und bestätigen. Eisner setzt in seinem 2005 erschienenen Buch so an, dass er erst den Autoren der Vorlage für die Fälschung, Maurice Joly, vorstellt und dann den Fälscher selbst, Matwej Golowinski. Auf achtzehn Seiten werden anschließend Textpassagen von Jolys und Golowinskis Machwerken gegenübergestellt, das erste wendet sich gegen Napoleon III, das zweite behauptet eine jüdische Weltverschwörung. Es ist erstaunlich, wie sich Formulierungen und Gedankenfolgen ähneln, wie also eine Schrift gegen den französischen Kaiser zu einer antisemitischen Schrift umgemodelt wird. Schon 1921 deckt die Times die Fälschung auf. Aber bei den Nazis spielt das keine Rolle, sie nutzen die "Protokolle", als seien sie echt. Umberto Eco beschreibt eine ihnen typische Haltung so: "Die Protokolle bestätigen die Geschichte, die ich ihnen entnommen habe, und daher sind sie echt." Diese Irrsinnsdenkweise geistert noch immer durch die Welt. Für seine Erklärungen braucht ein Verschwörungsphantast laut Nachwort leider weder Beweise noch Logik. (adi)
Die Spinne (Neuausgabe) (Michael Mikolajczak/Andreas Möller, Kult Comics 2022, 232 S., HC, schwarzweiß)
Ergänzt um 32 Seiten an Skizzen, Originalseiten und Anmerkungen ist diese aufregend düstere Krimi-Grafiknovelle nun neu aufgelegt worden. Das hat sie verdient, denn sie rührt an mehrere Punkte, die noch heute bedeutsam sind, selbst wenn die Geschehnisse in Tinkerville, dem Schauplatz der Erzählung, im Jahr 1972 spielen. Amber Rose Tacconi, die Tochter des Friseurs Frank, zeigt sich in Tinkerville mit ihrem schwarzen Freund Darnell, was den Sheriff Bob McCullan entsetzt. Sheriff Bob empört sich sogar über den Kuss zwischen Captain Kirk und Lt. Uhura. Amber und Darnell lassen ihr Auto beim Automechaniker Jimmy reparieren, einem Kameraden des Sheriffs aus dem Koreakrieg. Jimmy hat schwer an der Erinnerung an seinen verstorbenen Bruder Luke zu tragen, der ein Mädchen sein wollte und als Libby für ihn tanzte. Seine Fixierung auf Libby bringt ihn dazu, sein Haus mit versteckten Räumen zu versehen, in denen er seine Libbys heimlich beobachten kann. Das erinnert an die furchtbaren Kellerverliese von Dutroux, Přiklopil oder Fritzl. Was bringt Menschen zu einem derart abnormen Verhalten? Der Autor deutet eine Antwort an, indem er das Buch "I'm OK – You're OK" von Thomas Anthony Harris zweimal ins Bild setzt. In dieser Abhandlung wird ein Modell vorgestellt, demzufolge die Beweggründe unseres Willens aus den drei Anteilen Parent, Adult und Child erzeugt werden. Das spielt in "Die Spinne" eine tragische Rolle und erklärt übrigens auch, warum manche einer Lüge lieber glauben, als eine Tatsache aus vorgelegten Beweisen abzuleiten. Jimmy fasst das mit seinem gruseligen Schlusstext zusammen: "Ja. Natürlich. Niemand kann gegen seine Natur ankämpfen." (adi)
(o) comicforscher.de, Hildesheim 2021 und 2022